MICK – Kicking Girls

MICK – Kicking Girls

Seit vielen Jahren nimmt die Grundschule Babenend am „Mick-Projekt“ (kicking girls) teil.

Vorrangiges Ziel ist es zunächst, Mädchen in Bewegung zu bringen, durch gemeinsame Erlebnisse (z. B. Turniere) ein dauerhaftes Interesse für Sport und Bewegung zu wecken und Impulse für persönliche Entwicklungsprozesse zu geben. Fußball spielende Mädchen sind in Grundschulen in ‚sozialen Brennpunkten‘ nicht selbstverständlich. Die wesentlich fußballerfahreneren Jungen dominieren den häufig viel zu kleinen Bolzplatz und geschlechtsheterogene Fußball-AGs. Erst durch das Üben und Trainieren in einer geschlechtshomogenen Fußball-AG können auch sportferne Mädchen erreicht werden. Der Sport im Schutzraum Schule normalisiert dabei das Verhältnis zum Fußball als vorrangig männlich Sportart und generiert Vertrauen auf Seiten der Eltern. Ihr Einverständnis und ihre Unterstützung sind entscheidend für die weitere Bewegungsbiografie der Kinder.

Um den Mädchen einen Einstieg in das Fußballspielen zu ermöglichen, werden an Grundschulen Mädchenfußball-Arbeitsgemeinschaften eingerichtet. Hier können die Mädchen in ihrem unmittelbaren Sozialraum und in einer ihnen vertrauten Gruppe das Fußballspielen zunächst ausprobieren. Der vertraute Rahmen der Schule und die kontinuierliche Begleitung der Mädchen durch eine verlässliche Übungsleiterin helfen, Vorbehalte und Sorgen – auch von Eltern – abzubauen. Die Mädchen bekommen durch die Teilnahme einen Zugang zu Bewegung, Spiel und Sport, gleichzeitig wird eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins erzielt.

maedchenfussballturnier

Durchgeführt werden die schulischen Arbeitsgemeinschaften bestenfalls in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen im Stadtteil angesiedelten Sportverein. Da ein Übergang in den Verein für viele Mädchen nicht selbstverständlich ist, kann die Kooperation zwischen Schule und Verein dazu beitragen, Hemmschwellen abzubauen. Die Mitgliederzahlen im organisierten Sport zeigen deutlich, dass die Vereine es ohne eine solche Kooperation kaum schaffen, sozial benachteilige Mädchen zu erreichen. Gemeinsam mit der Schule jedoch kann es gelingen, den Schülerinnen Wege in den organisierten Sport aufzuzeigen.

Die regelmäßige Teilnahme an Fußballturnieren der beteiligten Grundschulen ist Teil des Projekts und ein großes Erlebnis für die Mädchen.